20.8. - 23.8.2015

Besuchen Sie unser Künstlerzelt hohen Anspruchs auf der Home&Garden Ausstellung. Spannende Gespräche mit den Künstlern - interessante Aussteller erwarten sie.

Wir wünschen viel Freude!

Teilnehmer für 2016 können gerne jetzt schon reservieren.

Mit mehr als 16000 Besucher war unsere Messe ein voller Erfolg, Besucher wie Aussteller

konnten am Monrepos ein paar schöne Stunden verbringen und waren rundum zufrieden. Auch bei der Kinderbetreuung konnten ca.150 Kinder mit Elfenhäuschen und Löwenzahnbildern nach Hause gehen. Wir sagen Danke.

 

Ausstellende Künstler:

Renate Leidner, Veronika Laussecker-Hofmann, Dieter Oberdorf, Elke Gärtner, Ursula Lorenz, Kathrin Köhler, Nadja Luchs.

 

Kathrin Köhler

Leichtigkeit in Emaille

Das Emaillieren ist eine mehr als zweitausend Jahre alte Technik, Farbe dauerhaft auf einen Untergrund zu bannen. Dabei bringt das Emaille Tiefe und Leuchtkraft hervor, wie es kein anderes Material erreicht. In meinem Schmuck spiele ich mit der Wechselwirkung von transparentem Emaille und feinen Strukturen unter der Oberfläche. Dieses Zusammenspiel lässt den Schmuck lebendig werden. Das zarte, transparente Emaille gibt ihm Leichtigkeit, Leuchtkraft und Brillanz. Dies bleibt in seiner zeitlosen Schönheit ewig erhalten. Sämtlichen Schmuck entwerfe, fertige und präsentiere ich in meiner Schmuckwerkstatt in Marbach.

 

Bildhauer Dieter Oberdorf

Artikel Bietigheimer Zeitung

Fast zwei Jahrzehnte lang lebte und arbeitete Dieter Oberdorf in Walheim. Jetzt bricht der Künstler dort seine Zelte ab und zieht in ein kleines Dorf in der Eifel.

CHRISTIAN ... |

Im Hof seines ehemaligen Anwesens in der Hauptstraße türmen sich immer noch die Materialien für seine Skulpturen - Holz-, Edelstahl- und Marmorsteinreste. Dabei hat Dieter Oberdorf in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben bereits 22 Tonnen davon in einem LKW nach Dollendorf bei Blankenheim verfrachtet.

Am Ortsrand der 500-Seelen-Gemeinde in der Eifel erwarb Oberdorf kürzlich ein altes Bauernhaus. "Es ist genau das, was ich gesucht habe", meinte er im Gespräch mit unserer Zeitung. "Ein kleines Wohnhaus mit großer Werkstatt", beschrieb der Bildhauer sein neues Domizil. Jetzt zog Oberdorf einen endgültigen Schlussstrich unter seine 18-jährige Zeit in Walheim und entschwindet in seine neue Heimat. Mit drei Tagen der offenen Tür hat er sich von der hiesigen Gegend verabschiedet.

Der gelernte Maschinenschlosser stammt eigentlich aus Heilbronn und arbeitete ein paar Jahre als Montageeinsatzleiter bei einer Firma für Blechdruckmaschinen, bevor er sich vor rund vier Jahren komplett der bildenden Kunst verschrieb. Bis dahin sei es ein langer Weg gewesen, meinte Oberdorf indes. "Ich war als Lehrling eine Weile bei einer Stuttgarter Bildhauerin tätig. Über sie kam ich zur Kunst", erzählte der Ex-Walheimer. Danach habe er sich zunächst der Malerei und der Fotografie gewidmet, so Oberdorf. Längere Studienaufenthalte in Mynamar (Burma), Indien, Nepal, Bali und Thailand - besonders seine Aufenthalte in Klöstern - hätten ihn innerlich geformt und in seinem Schaffen stark beeinflusst, bekannte der Künstler. "Geist und Hände vereinigen sich und fließen durch den Körper zu den Händen. Letztere formen dann das Kunstwerk", erläuterte Oberdorf seine Vorstellung.

Während seiner Zeit als "Weltenbummler" hat sich Oberdorf die Grundlagen und Techniken für seinen jetzigen Beruf als Bildhauer angeeignet. Heute fertigt er Skulpturen aus Holz, Edelstahl, Stahl, Marmor und Stein. "Ich kann mich im Kunstwerk je nach dem gewählten Ausgangsmaterial unterschiedlich ausdrücken", so Oberdorf. Die Skulpturen spiegelten jeweils seine Lebenserfahrung wieder. Geschenkt bekomme man im Leben nichts. Und Bildhauer seien eben gute Beobachter. Oberdorf begreift sich indes ebenso als politischer Künstler. Bei seiner Edelstahl-Figur mit dem Titel "Poseidons Zorn" droht das mit einem umgekehrten Euro-Zeichen als Segel ausgestattete Boot von einer Schuldenwelle erdrückt und dadurch letztlich zum Kentern gebracht zu werden.

Zu seinem jetzigen Haus in der Eifel kam Oberdorf rein zufällig. Ein Gießer aus der Gegend habe ihn auf das Anwesen aufmerksam gemacht, berichtete der 57-Jährige. Nach anfänglicher Skepsis beschloss er dann, seine Zelte in Walheim Ende Mai abzubrechen. Oberdorf verkaufte seine hiesige Wohnstätte und erwarb das Bauernhaus in Dollendorf. Bei seiner Entscheidung für den Wohnsitzwechsel kam dem Künstler die günstigere Ertragslage in Norddeutschland entgegen. "Dort habe ich bislang mehr ausgestellt und verkauft", berichtete Oberdorf. Vorteilhaft sei für ihn jedoch auch die Nähe zu den Kunsthochschulen in Köln und Düsseldorf.

Die dortigen jungen Künstler möchte er auf seine Weise zu "Freigeistern" ausbilden. "An der Hochschule lernen die Studenten nur die Theorie, nicht aber das Handwerkliche", umschrieb Oberdorf sein Motiv. Bei alledem schwingt auch Wehmut mit. "Die Zeit in Walheim war eine sehr schöne Zeit", so der Bildhauer. Er sei dort gut vernetzt und von freundlichen Nachbarn umgeben gewesen. Dennoch blickt er zuversichtlich in die Zukunft. Die Ideen für sein künstlerisches Schaffen werden Oberdorf jedenfalls nicht ausgehen.